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Die Weihesakramente

 

Es gibt drei Weihesakramente: Die Diakonweihe, die Priesterweihe und die Bischofsweihe. Der Priester verkörpert die Gegenwart Christi, der selbst in den Sakramenten handelt. Geweiht zum Lehren, Führen und Heiligen des Gottes Volkes, hat der Priester den besonderen Auftrag als Hüter und Förderer des christlichen Glaubens und der Spiritualität des Volkes. "Der Priester trägt am meisten zur Lösung oder wenigstens zur Linderung der sozialen Gegensätze bei: er predigt die christliche Bruderliebe; er erinnert an alle gegenseitigen Pflichten der Gerechtigkeit und evangelischen Liebe; er beruhigt die Gemüter, die durch sittliche und wirtschaftliche Mißstände erbittert sind; reich und arm weist er auf die einzig wahren Güter hin, die alle erstreben müssen und können." (Papst Pius XI, in der Enzyklika, Pastor Bonus, 20. Dezember 1935).

 

Spender des Sakraments:

Der Bischof (und bei einer Bischofsweihe, mindestens drei Bischofe).

 

Sakramentale Handlung:

Handauflegung, Salben der Hände und Übergabe von Evangeliar, Kelch und Ciborium für die Feier der Eucharistie.

"Keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron."

(Heb 5,4)

Ein Priester muss sein...

Ganz groß und ganz klein.

Vornehmen Sinn's, wie aus Königsgeschlecht.

Einfach und schlicht, wie ein Bauernknecht.

Ein Held, der sich selbst bezwungen.

Ein Mensch, der mit Gott gerungen.

Ein Quell von heiligem Leben.

Ein Sünder, dem Gott vergeben.

Ein Herr dem eignen Verlangen.

Ein Diener der Schwachen und Bangen.

Vor keinem Großen sich beugend.

Zu dem Geringsten sich neigend.

Ein Schüler von seinem Meister.

Ein Führer im Kampf der Geister.

Ein Bettler mit flehenden Händen.

Ein Herold mit goldenen Spenden.

Ein Mann auf den Kampfesstätten.

Ein Weib an den Krankenbetten.

Ein Greis im Schauen.

Ein Kind im Trauen.

Nach Höchstem trachtend.

Das Kleinste achtend.

Bestimmt zur Freude.

Vertraut dem Leide.

Weitab dem Neide.

Im Denken klar

Im Reden wahr.

Des Friedens Freund.

Der Trägheit Feind.

Feststehend in sich

ganz anders als ich.

 

Salzburgische Handschrift aus dem Mittelalter

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